Antigua
gehört zu den Inseln über dem Wind im Nordosten der Karibik.
Columbus benannte die Insel 1493 nach der Heiligen Jungfrau de la Antigua.
Die Ureinwohner, die ihren Entdecker damals so freundlich begrüßten,
mussten während der Kolonialzeit den heute 65.000 Einwohnern weichen, 90%
afrikanischen und 10% europäischen Ursprungs. Im Laufe der Geschichte
versuchten Spanier, Franzosen und Engländer die Insel für sich zu
gewinnen. Schließlich war Antigua der Hauptstützpunkt der Englischen
Flotte in der Karibik. Seit dem 1. November 1981 ist Antigua, zu der auch
die Inseln Barbuda und Redonda gehören,
vollständig unabhängig und eine konstitutionelle Monarchie.
Als
Pedant zu den Festungsanlagen auf der benachbarten französischen Iles des
Sainte war der an der Südküste Antiguas gelegene Naturhafen English
Harbour während der englisch-fransösischen Kriege ausgebaut worden. Lord
Nelson errichtete dort den Nelson’s Dockyard mit
Versorgungseinrichtungen, Werkstätten und Offiziersunterkünften. Extreme
Hurrikans haben die Insel und die Gebäude wiederholt stark in
Mitleidenschaft gezogen. Die historischen Anlagen wurden und werden wieder
laufend fein renoviert.
Während
des zögerlich einsetzenden Tourismus in den sechziger Jahren des letzten
Jahrhunderts versuchte sich eine handvoll Yachtsmen in English
Harbour mit über dreißig Jahre alten Booten recht erfolglos im
Chartergeschäft. Praktisch penniless saßen sie eines Abends
wieder auf der Empore der ehemaligen Offiziersunterkünfte und beschlossen
nach einigen Drinks, dass eine Yacht Race das Leben wohl etwas
verbessern könnte, schreibt Jolyon Byerley in seinem Essay How It All
Began. Bezogen auf ihr marodes Material, war es ein absolut
abenteuerliches Unterfangen. Aber nach einigen Hürden sollte dieser
Entschluss tatsächlich der Startschuss für die heute so erfolgreiche Antigua
Sailing Week werden.
Besonders beliebt ist
die Insel mit ihren 365 Buchten während
der Winterzeit bei uns. Jährlich in der letzten Aprilwoche, bevor die Yachten wieder in den Norden Amerikas oder ins Mittelmeer
überführt werden, ist die ASW ursprünglich für sie zu einer
Abschiedsveranstaltung geworden. Heute gesellen sich die vielen
Charterboote, die Barebots hinzu. „Bare“, weil sie ohne Skipper, ohne
Crew und mit einfacher Beseglung verchartert werden.
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